, Karjoth Günter

SCW Rudertour Steckborn und Insel Reichenau (25.-26.5.2024)

Wie letztes Jahr zog es uns auch dieses Jahr wieder an den Rhein. Diesmal war der Ausgangspunkt unserer Fahrten das Bootshaus des Ruderclubs Steckborn / TG. Wir ruderten an zwei Tagen auf dem Untersee, Seerhein, Zeller- und Gnadensee und umrundeten die schöne Insel Reichenau.

Mit Duri als Fahrer nehmen wir am Samstag um 6:30 Uhr unsere Reise in Angriff, die Celine, die 4 Musketiere und die 3 Grazien im Hänger. Das Tief der letzten Tage war dabei sich zu verabschieden, trotzdem hatten wir Nebel um Winterthur. Bei Ankunft in Steckborn erwartete uns aber ein freundlicher Tag. Viele fleissige Hände helfen die Boote aufzuriggern, so dass wir bald unsere erste Ausfahrt nach Gottlieben auf dem Untersee beginnen konnten. Das Wasser ist flach und die Sonne kommt immer mehr zum Vorscheinn - ideales Ruderwetter. Vorbei an Berlingen und Ermattingen, entlang von Schilfgürteln und den mit Riefen ausgesteckten Fahrweg folgend stechen wir in den Seerhein, die Verbindung zwischen dem Bodensee (Konstanz) und derm Untersee (Gottlieben). Nach einer Wasserlandung am Chuehorn haben wir unser Mittagsziel erreicht, weit vor der Zeit. Pünktlich um 12 Uhr setzt der Wirt der Gartenwirtschaft den Grill in Gang und bald haben wir unsere wohlverdiente Speise in den Händen.
Bald geht es weiter auf die zweite Hälfte unserer Fahrt. Auf der deutschen Seite des Untersees entlang des Wollmatinger Rieds geht es zur Insel Reichenau. Bevor wir in den Gnadensee einfahren können, gilt es den Bruckgraben, welcher die Insel Reichenau vom Festland trennt, zu durchfahren. Er ist ca. 5-6 Meter breit und 95 Meter lang mit einer Brücke, die zu niedrig für Segelboote ist (Wasserstand beachten!), also eine echte Herausforderung für die Steuerleute. Doch auch diese Aufgabe wird mit Bravour gemeistert. Wir folgen dem Ufer der Insel und biegen bei der Kirche St. Peter und Paul in Niederzell nach Süden ab. Es ist in der Zwischenzeit sehr sonnig und warm. Ein Blick auf das Restaurant Sandseele zeigt eine grosse Besucherzahl, was uns bewegt direkt nach Steckborn weiterzurudern.
Wir übernachten hinter den historischen Mauern des ehemaligen Frauenklosters Feldbach, die bis ins Jahr 1252 zurückreichen, im See & Park Hotel Feldbach, direkt am Ufer des Bodensees und nur durch einen Park vom Bootshaus entfernt. Doch zuvor laben wir uns an einem Apero im Garten des Hotels und geniessen später im ehemaligen Refektorium, dem Speisesaal des Klosters, unser Nachtessen.
Nach einem oppulenten Frühstücksbuffet geht es am Sonntagmorgen auf zur zweiten Ausfahrt. Es ist sogar noch etwas wärmer als am Vortag und auch das Wasser ist recht ruhig. Diesmal geht es zum Zeller See mit Ziel Ruderclub Undine Radolfszell. Schnell geht es um das Naturschutzgebiet Hornspitze auf der Höri hinein in die Zeller Bucht, die von den einzelnen Booten mehr oder weniger tief ausgefahren wird. Vorbei an den Altstadthäusern von Radolfszell mit dem Münster Unserer Lieben Frau, ein spätgotischer Bau, erreichen wir in Mettnang das Clubhaus mit seinem Anlegesteg. Ein kleiner Fussmarsch führt uns zum Strandcafe Mettnau, wo wir uns auf der Terasse direkt am Wasser stärken.
Es ist recht warm und sonnig geworden, vielleicht hat auch ein Bier oder die üppigen Maultaschen das ihre getan. Wir beschliessen auf die erste Zusatzschlaufe zum Naturfreundehaus Markelfingen zu verzichten und direkt nach Steckborn zurückzurudern. Der Bootsverkehr auf dem See ist nun stärker und auch das Wasser ist nicht mehr so ruhig. An der Hornspitze auf halber Strecke diskutieren wir, ob wir noch die zweite Zusatzschlaufe nach Mammern in Angriff nehmen. Doch irgendwie ist die Luft draussen und alle Boote fahren mehr oder weniger direkt nach Steckborn zurück.
Wenn auch die anvisierten 64 km nicht ganz erreicht wurden, sind die Teilnehmer glücklich über die gelungene Wochenendwanderfahrt. Routiniert wird abgeriggert und die Heimreise angetreten. Unser Dank gilt Beat Bornhauser für seine akribische Vorbereitung und Flexibilität, dass es noch trotz Absagen in den letzten Tagen zu dieser wunderschönen Rudertour gekommen ist. Auch Dank an Duri für die sichere Fahrt.
Was kann noch gesagt werden? Die Strecke führt durch eine liebliche Landschaft, vorbei an hübschen Fachwerkensamblen, Uferpromenaden und stattlichen Schlössern. Von oben grüsst Schloss Arenenberg. Steckborn als Heimathafen hat sich bewährt und die Unterkunft ist erste Sahne. Wir waren dieses Jahr zum ersten Mal mit fussgesteuerten Booten unterwegs, was besondere Anforderungen an die Kondition, aber noch mehr an die Leistung der Steuerleute stellt. Die gesammelten Erfahrungen gilt es in Ruhe zu Hause zu bewerten.

 Günter Karjoth

 Bilder: Duri Hess