, Bornhauser Beat

Kreuzlinger Ruderfest 5.9.2020 - Rudermarathon

Was haben wir bei der letzten Austragung des Kreuzlinger Ruderfestes gelernt ?

  1. dass die Corona Pandemie auch auf unseren schönen Rudersport eine Auswirkung hat. Und
  2. dass Rudern immer noch ein Outdoor Sport ist.

Nun aber schön der Reihe nach.
Am Samstag, den 5.9.2020 war nun schon die 20. Ausführung des Kreuzlinger Ruderfestes angesagt. Wir, schon fast als eine Art von Wiederholungstätern, waren wiederum als ein Team des Seeclubs Wädenswil dabei. Das Team war  zusammengesetzt aus Petra – der verdienten Initiantin -, aus Günter, aus Ruth, aus Heidi und aus Beat. Einige von uns waren nun  schon zum 5. oder gar 6. Mal dabei. Dies in einer Menge von 80 MitrudererInnen, aus ca. 13 verschiedenen Ruderclubs stammend. All diese enthusiastischen Sportsfreunde waren verteilt auf ca. 13 Ruderboote, C–Gigs und auch Rennboote. Die Boote wurden von den einzelnen Clubs auf Trailern selber angeschleppt, oder vom organisierenden Ruderclub Kreuzlingen zur Verfügung gestellt. Uns wurde so ein 4x+, gut erhalten und aus Holz gebaut, zugeteilt. Der Name lautete auf „ Rigi „ . Das Ziel unseres Ruderabenteuers war wiederum die Strecke zwischen den Bootshäusern  in Kreuzlingen und  Steckborn zurückzulegen. Hin – und zurück, gesamthaft 42 km, immerhin.

Gespannt waren wir darauf, wie sich nun die aktuell gültigen  und sattsam bekannten  Corona bedingten Einschränkungen auf diesen Ruderanlass auswirken sollten. Während des Lockdowns lief ja ruderbezogen nur noch wenig bis gar nichts mehr. Zwischenzeitlich kam es nun aber glücklicherweise zu schrittweisen Lockerungen dieser Restriktionen. Vom organisierenden Ruderclub Kreuzlingen RCK bekamen alle Teilnehmer im Voraus ein entsprechendes und  vorgeschriebenes Covid Schutzkonzept vorgelegt. Nebst Kundgabe der  persönlichen Daten, war ein selbstdeklarierter Gesundheitsattest einzureichen. Es wurde auch nochmals auf die bekannten Schutzmassnahmen, wie Distanzhalten und üblichen Hygienemassnahmen hingewiesen. Eine Maskenpflicht war aber nicht gegeben. Die Umsetzung all dieser Schutzmassnahmen bedeuteten für den Veranstalter sicherlich einen erheblichen Mehraufwand. Dieser wurde vom RCK aber für uns Rudergäste in vorbildlicher Weise erbracht.

Nach dem Start frühmorgens um  06:30 h  war die letzte Schlaftrunkenheit auch bald verflogen.  Die Morgenstunden am Bodensee waren wiederum fast unbeschreiblich.  Eine Stimmung erfüllt von Farben gelborange, verschiedenen Blautönen und dunklen Kontrasten dazu, Wolken und Nebelzauber und alles im Lichte der aufgehenden Morgensonne. Es erinnerte ein bisschen an die romantischen Landschaftsdarstellungen von William Turner. Naja - . Kaum in den Seerhein bei Konstanz eingebogen, erhielten wir schon die ersten Spritzer, dann Wassergüsse, aufgeworfen von  Wellen in unser Boot. Dazu verdichtete sich zunehmend der Nebel. Trotz den im Wasser stehenden Orientierungshilfen, wie Wiffen oder grünweissen Schiffahrtszeichen, wurde die Wegfindung immer schwieriger. Am Ziel wurde gerüchteweise gesagt, dass im Nebel bedingten White out eine Rudercrew total die Orientierung verloren habe. Sie sei unbewusst im Kreis gerudert und habe so 2 mal die gleiche Brücke in Konstanz unterquert, aber aus entgegengesetzten Richtungen. Mit Hilfe eines ortsansässigen Steckborner Ruderbootes, fanden wir schliesslich die richtige Spur. Dies allerdings erst nach einigen mäandrierenden Richtungswechseln.

Von den Wetterprognosen her, hatten wir eine gewisse Vorausahnung eines erheblichen Windaufkommens am spätern Vormittag. Dies wurde denn auf unserer Fahrt  auch prompt ab Berlingen bestätigt. Der Wind verstärkte sich, wie mit einem grossen Ventilator in Gang gesetzt. Die entstehenden Wellen schwappten über die Bordwand. Ein rasches Anlegen am Bootssteg in Steckborn kam uns schliesslich sehr entgegen.  Am Ufergelände vor dem Bootshaus wurde uns vom Ruderclub Steckborn wiederum ein reichhaltiges Frühstücks-buffet geboten. Selbstverständlich wieder unter Berücksichtigung der  Coronaauflagen. Die Hoffnung  auf eine Beruhigung der Wind- und Wellensituation erfüllte sich danach leider nicht. Schaumkronen auf dem Untersee signalisierten einen anhaltenden, starken Wind aus Südwest. Vom gleichen Ufergelände aus startende Windsurfer bestätigten uns Windstärken von Beaufort 3 – 4, dh. zwischen 20 – 28 km /h. Nach einiger Zeit des Abwartens, entschlossen sich schliesslich die Veranstalter, die Ruderveranstaltung offiziell abzubrechen. Ganz auf eigene Verantwortung nach Kreuzlingen zurückzurudern war zwar möglich. Einige toughe Teams entschlossen sich dazu, wir nicht. Wir riggerten unser Boot ab und machten uns auf den Heimweg auf  gemütlichere Art mittels Eisenbahn. Der Rücktransport unseres Bootes erfolgte auf einem Trailer, flugs vom Veranstalter organisiert.

Auch wenn es dieses Jahr eigentlich nur eine halbe Sache, respektive Strecke war, waren wir dennoch nach erfolgter Leistung zwar doch etwas müde, aber glücklich und zufrieden. Nach der Rückkehr an unseren morgendlichen Ausgangspunkt in Kreuzlingen, konnten wir uns am  traditionellen Abschlusslunch erfreuen und so satt wiederum unsere Heimreise antreten.

Wir kommen wieder – wenn immer möglich.