Wanderfahrt 2017 auf der Moselle/Mosel
Eine Wanderfahrt fängt immer schon lange vor dem ersten Ruderschlag an, so auch dieses Jahr. Zweimal waren die Organisatoren im Gebiet und haben Hotels, Restaurants und Anlageplätze rekognosziert.
Von den 18 angemeldeten Ruderern gab einer Forfait. Für ihn sprang wenige Wochen vor Beginn Günter Karjoth ein, ein Glücksfall übrigens. Günter verfasst die diesjährige Chronik. Dann eine erste Hiobsbotschaft: Hardi Grüninger erlitt einen Ermüdungsbruch an der linken Hand, konnte aber mit einer Manschette zumindest Auto fahren. Kurz vor Abfahrt nochmals eine Hiobsbotschaft: Urs Kühni musste wegen einem Hexenschuss absagen. Fazit: 15 Ruderer und zwei Mann Landmannschaft mit zwei Fahrzeugen.
Gut gelaunt und voller Tatendrang starteten wir am Samstag um sieben Uhr und kamen wie geplant in Pont à Mousson an, wo wir vom dortigen Ruderclub freundlich empfangen wurden. Sofort wurden die Boote abgeladen und aufgeriggert.
Am Sonntag wurden wir von unseren französischen Ruderkameraden zu Kaffee und Gipfel eingeladen. Statt einer Rakete sorgte ein “Klöpfmoschtkorken“ für den traditionellen Startknall. Und dann ging es los (Die Bootsmannschaften waren am Vorabend ausgelost worden). Nach einer happigen Etappe bei schönstem Wetter erreichten wir Metz. Den Montag erklärten wir zum Kulturtag und machten mit Frau Hess – einer kundigen Führerin – einen längeren Stadtrundgang.
Die weiteren Ruderetappen führten uns nach Thionville, Sierck-les-Bains, Nittel und schliesslich nach Trier, der ältesten Stadt Deutschlands.
Die Wasserbedingungen waren vorzüglich. Die wenigen Transportkähne machten kaum Wellen. Etwas mehr Mühe hatten wir mit den Schleusen. Dass wir Rettungswesten anziehen mussten ging ja noch. Aber oft mussten wir über eine Stunde (bei gegen 30 Grad an der Sonne) warten, bis wir durchfahren konnten, was viel Zeit und Nerven kostete. Schliesslich haben wir aber alle Schleusen passiert, eine davon sehr knapp, weil wir die Ruder mangels Breite nicht ausfahren konnten. Das Anlegen war meist nicht an einem Ponton, und wir waren um die Hilfe der Landmannschaft froh, um trockenen Fusses aussteigen zu können. Dass Hardi dafür bis zu den Knien im Wasser stand, sei nur am Rande vermerkt.
Unterkunft und Verpflegung waren sehr gut. Herausragend war das Nachtessen am Donnerstag aller Donnerstage, das ich punkto Niveau mit der Eichmühle gleich setzte.
Die Ruderkilometer waren aus verschiedenen Gründen nicht immer mit der Realität konform. So mussten wir einmal in einen Seitenkanal einrudern, um beim Ruderclub anzulegen. Weitere Differenzen kam hinzu, so dass wir mehr als die gestempelten 131 km gerudert hätten. Hätten. Nach sechs regenfreien Tagen kündigte sich ein Gewitter an. Wir brachen die Fahrt kurz vor dem Ziel und einer letzten Schleuse ab, riggerten die Boote ab und verluden sie auf den Anhänger. Als alles fertig war, gingen wir zu einem Umtrunk ins Campingplatz-Restaurant. Kaum waren wir unter Dach, öffnete der Himmel seine Schleusen.
Am Samstag machten wir uns auf den Heimweg, ein Fahrzeug der Saar entlang, das andere über Metz, und wir kamen mit einer Dreiviertel-Stunde Unterschied im Bootshaus an. Die erste Equipe versorgte die Ruder und riggerte die Boote auf, die zweite Equipe reinigte unsere Flotte.
Müde und glücklich gingen wir dann nach Hause