, Lehmann Rolf

Ruderausflug Lago di Lugano 2017

Ein frühes Treffen am Samstagmorgen beim Bahnhof Wädenswil führte die Gruppe Ruderer mit dem Zug zuerst nach Zürich HB und von dort mit dem Schnellzug nach Lugano. Einige Leute stiegen in Arth-Goldau, Zug und Bellinzona zu, so dass wir am Luganer See nach einer kurzen Busfahrt beim Bootshaus des Clubs Canottieri Lugano vollzählig angekommen sind. Die drei reservierten C-Gig Doppelvierer waren für uns bereit und konnten nach kurzem Einrichten gewassert werden während sich das Gepäck sich schon im Taxi auf dem Weg zum Hotel befand.

Eine kurze Ruderfahrt nach Nordosten führte uns nach San Marmette (I). Das Anlanden gestaltete sich ein bisschen umständlich, hat aber doch noch geklappt. Der Lunch im Pergola-Garten des Hotels Stella d’Italia war ausgezeichnet und es wurde nachgeschöpft, bis der letzte Hunger gestillt war. Erneut die Boote wassern, dieses Mal für eine längere Ausfahrt nach Brusino-Arsizio im südlichen Teil des Sees. Hier zeigte sich der Lago von seiner stürmischen Seite. Heftiger Wind von über 20 km/h und Motorboote, für die offenbar keine Regeln gelten machten uns das Leben sehr schwer. Einige Male musste hineingeschwapptes Wasser aus den Booten geschöpft werden. Wir kämpften uns ans Ufer und die Boote wurden am Strand für die Nacht gesichert. Eine winzige Gondel führt auf den Monte San Giorgio, wo ein kurzer Fussmarsch von der Bergstation zum Hotel Serpiano führt. Dort wurden wir mit einer tollen Aussicht über fast den ganzen See belohnt. Ein Apéro und gemeinsames Dinner rundete den Abend ab und alle fielen erschöpft in die Betten.

Am nächsten Tag hofften alle auf besseres Wasser, was zu Beginn auch der Fall war. Die erwähnte Gondel brachte uns zu den unversehrten Booten zurück, die Fahrt ging nun nach Südwesten und von dort nach Norden bis nach Ponte Tresa und weiter nach Morcote, wo wir im Strandbad-Restaurant einen kleinen Mittagsschmaus genossen. Etwas vor der geplanten Zeit legten wir wieder von der Wiese ab, die dann gleich von Badegästen besetzt wurde. Die drei Boote hatten nun nur noch zwei Ziele: Lugano und das Gepäck aus dem Hotel! Die Wasserbedingungen verschlechterten sich aus den zuvor erwähnten Gründen erneut so sehr, dass die Nerven bei einigen Teilnehmern nun blank lagen. Gemeinschaftssinn und Sportlichkeit machte sich aber bezahlt und wir konnten noch vor Vier Uhr Nachmittags anlegen. Mit dem Zug wieder durch den Gotthard-Basistunnel und ein Abenteuer fand sein Ende.

Jeder organisierte Ausflug muss mit einigen kleinen Abweichungen von der Planung zu recht kommen. Das war auch dieses Mal der Fall, was unserem Vergnügen keinen Abbruch tun konnte. Der Dank der gesamten Truppe gilt Beat und Petra für die ausgezeichnete Organisation. An den schlechten Wasserbedingungen sind die Beiden unschuldig. Als Ruderer auf dem Lago di Lugano fühlt man sich als unwillkommener Gast im «privaten Wohnzimmer» der motorisierten Wasser-Raser.