, Bornhauser Beat

22. Kreuzlinger Ruderfest 4. September 2021 – Bodensee Langstreckenfahrt 40km

Teilnehmer : Petra O. (Initiantin), Agnes M., Daniela B., Eva R., Günter K., Beat B.

Es gilt zu sagen, dass das traditionelle Kreuzlinger Ruderfest für uns Wädenswiler Ruderinnen und Ruderer schon beinahe zum Standardrepertoire gehört. Nach den auch diesjährig gemachten Erfahrungen, kann dieser Event wohl mit gutem Gewissen und auch zukünftig im Ruderkalendarium zu einem wirklichen Festtag deklariert werden.  

Eine Rekordmenge von über 100 Ruderenthusiasten aus Vereinen aus der Schweiz und dem nahen Deutschland trafen sich so am Samstag , den 4. September 2021 beim Bootshaus des veranstaltenden Ruderclubs Kreuzlingen RCK. Dies noch zu fast nachtschlafener Zeit, morgens 06:45 h. Gute Geister hatten den uns zugeteilten 4x+ C-Gig schon einwasserungsbereit beim Ponton bereitgestellt. Ein Boot, welches wir schon von früheren Fahrten auf dem Bodensee her kannten. Solid in Holz gebaut, der Verdacht auf Teak wurde geäussert. Mittlerweile schon sichtlich etwas in die Jahre gekommen und somit verständlich, dass sich in Fahrt gelegentlich auch eine Schraube lockerte. Dies natürlich nicht auf die einsitzende Crew bezogen. Diese gab sich ordentlich Mühe für eine flottes Tempo, musste sich aber vor allem zu Beginn noch wieder etwas an die ungewohnten, schlanken Macon Ruderblätter gewöhnen. Bei bestem Ruderwetter, fast windstill und bei angenehmer spätsommerlicher Temperatur offenbarte sich die durchruderte Ufergegend in schönster Morgenstimmung und in zartem Farbenspiel. Die auch schon hier erlebten dichten Nebelbänke lösten sich beim Durchqueren rasch in Minne auf. 

Die Route führte durch den Konstanzer Seerhein, das Wolmatinger Ried mit seinen ornithologischen Schutzzonen, auf der Steuerbordseite die Insel Reichenau, durch die Fahrtrinne von Gottlieben nach Ermatingen, flankiert von den grün-weissen Schifffahrtszeichen und den eigenartigen Korbgebilden, genannt Wiffen.

In Ermatingen, der Steckenhälfte des Hinweges, vollzogen wir den üblichen Positionswechsel im Boot, auf dass jeder sich mal als Steuer- oder Schlagperson bewähren konnte. Weiter ging`s via Mannenbach, Berlingen zu unserem ersten Etappenziel: Steckborn. Die hohe Qualität der Zusammenarbeit der beiden organisierenden Clubs – RCK und Ruderclub Steckborn –offenbarte sich wieder im für uns bereitgestellten, opulenten Outdoor Frühstücksbuffet. Da konnten wir uns stärken und uns auch mit vielen andern, gleichgesinnten Sportsfreunden von der anwesenden, grossen Rudergemeinde austauschen. Solche Kontakte bleiben wichtig, heben den eigenen Horizont und helfen dem Ruderbreitensport für ein gutes Selbstverständnis.

Bei exakt gleichen Ruderstrecken hin und zurück, hatten wir für die Rückkehr nach Kreuzlingen etwas mehr Zeit einkalkuliert. 1. Ging`s leicht bergauf – zumindest rein geographisch -, 2. bewegten wir uns  entgegen der Fliessrichtung und 3. hatten wir zu späterer Tageszeit mit deutlich mehr Bootsverkehr zu rechnen. Alles traf zu. Und alles kulminierte im Flaschenhals  des Seerheins unter den 3 Konstanzer Brücken.  Das dort erlebte Ausmass an Wellengang erinnerte an Tells Sprung an Land auf dem aufgewühlten Urnersee – war somit eher grenzwertig. Aber, wir kämpften uns durch, überlebten, ohne abzusaufen. Das Resultat unserer nachfolgenden Schöpfbemühungen wurde prompt durch wiederum über den Bootsrand schwappende Wellenberge zunichte gemacht. Diesmal in direktem Zusammenhang mit vorbeipreschenden, wellenschlagenden Motordickschiffen. Dass jeder seine Freiheit zu leben meint, hat halt seinen Preis. Das erneut ziemlich vollgeschlagene Boot, liess sich nur nach wiederholtem, ausgiebigen Ausschöpfen am Kreuzlinger Bootssteg auswassern. Der letzte Teil unserer Bootsfahrt kam mir vor, wie das sportliche Sahnehäubchen des sonst rundum geglückten Ausflugs des SCW an den Bodensee.  

Zum Schluss : nachdem noch letztes Jahr pandemiebedingt die ganzen Coronaschutzmassnahmen noch deutlich und überall merkbar waren, war dieses Jahr, wenigsten äusserlich nur wenig von Restriktionen zu spüren. So war keine einzige Maske sichtbar. Dass die leidige Coronageschichte schon vorbei sei und die allseits angestrebte Rückkehr zur Normalität noch nicht Wirklichkeit ist, sollte wohl jedermann/-frau klar sein. Der umtriebige und organisatorisch sehr umsichtige RCK hatte vorgängig sämtlichen Teilnehmern in ausführlicher Weise das diesjährig gültige Corona Schutzkonzept übermittelt. Es ist dem organisierenden Ruderclub wirklich hoch anzurechnen, auch unter den zur Zeit erschwerten Bedingungen alle Mühen und auch Verantwortung auf sich zu nehmen und bereit ist, solche wunderschönen Ruderanlässe für alle anzubieten. Unsere eigene Verantwortung als teilnehmende Breitensportler liegt darin, die Risiken für sich selber, aber auch für das Kollektiv abzuschätzen und daraus die richtigen Konsequenzen zu ziehen.